Der Salzstadtclan und der Salzwinkel

Halle ist eine äußerst geschichtsträchtige Stadt, die früher wie heute auch von der Gemeinschaft lebt, sofern sie vorhanden ist. Das salzige Thema bewegt traditionell die Salzwirkerbrüderschaft, die seit Jahrhunderten die Geschichte des Salzes prägt. Sie gehört zum immateriellen Kulturerbe, und das mit Recht. Bedeutend jünger hingegen sind drei weitere Vereine, die sich das Thema Salz auf die Fahnen schreiben. Der Hanseverein beleuchtet die Hansezeit, die alte Salzstraße die Salzwege bis nach Prag und der kleinste Verein, der Salzstadtclan, macht Foto-, Theater- und Videogeschichten aus der mittelalterlichen Zeit. So gibt es genügend Schnittstellen, wo man zusammenarbeiten könnte, so man will. Und hier liegt der Hund begraben. Was früher an Gemeinsamkeit vorhanden war ist einer Eigenbrötelei gewichen oder einem Konkurrenzgedanken.

Während ein Verein aufgrund seines Status viel Geld bekommt (vieles gerechtfertigt, vieles nicht ganz transparent) und auch kommerziell arbeitet (ist ja nicht verboten im gewissen Rahmen), können andere Vereine nur mit ihren bescheidenen Mitgliedsbeiträgen und ein paar Sponsoren.

Der Salzstadtclan belebte das Hansefest mit Theater- und Kinderspielen für eine Aufwandsentschädigung. Zum Salzfest auf der Saline gab es nicht einmal einen feuchten Händedruck. Lustig ist, dass der Verein mit dem dicksten Konto anderen Vereinen kommerzielle Arbeit vorwirft. Viele Traditionen wurden abgeschafft und Vereine abgestraft, indem ein Vorstand seine Mitglieder zum offenen Boykott bei seinen Mitgliedern aufrief und der Vorstand die Zusammenarbeit mit anderen nicht genehmen Vereinen unterband.

Der Salzstadtclan e. V. hingegen hat ein Gelände, den Salzwinkel. Hier entstand und entsteht der Salzgang, wo die Geschichte der Brüderschaft, die Salzproduktion, die Salzstraßen, die Hanse und die Arbeit des Salzstadtclans selbst besichtigt werden können. Vornehmlich Schüler nutzen dies. Finanziert wurde das Ganze, wie zuvor erwähnt, durch Mitgliedsbeiträge und einige wenige Sponsoren. Hier wird Geschichte erlebt und kein kleinliches Gezänk. Es ist einfach nur traurig, wie einige wenige Leute nach ihrer Fasson regieren. Für die Geschichte der Salzstadt ist dies wohl nicht gut, aber viele Mitglieder üben sich in Schweigen und Zurückhaltung oder geben schlichtweg auf.